Gedanken über Tango Unterricht | 10. Teil 

a) Die musikalische Struktur

Was sind Takte, Rhythmen, das Metrum, Taktschläge usw.

Willkommen zum 10. Teil meiner Reihe „Gedanken über Tango-Unterricht“. Weil das Thema diesmal ziemlich umfangreich ist, habe ich beschlossen, es in drei Teile aufzuteilen.
In diesem ersten Teil (10a) geht’s um drei Dinge:
Welche Bewegungsarten und Ausdrucksmöglichkeiten wir im Tango eigentlich haben – ich versuche das mal klar und verständlich auf den Punkt zu bringen. Denn da gibt’s oft viel Verwirrung, was Tango überhaupt ausmacht. […]

Über Pörnbacher Mogeleien und das „Fliegen“ im Musikgeschmack – Volare!

Wenn ich von Gerhard Riedl ein öffentliches Lob erhalte, muss ich unweigerlich in mich gehen und mich fragen: Was ist da schiefgelaufen?

Denn unsere Vorstellungen vom Tango liegen weiter auseinander als Nord- und Südpol – mit dem feinen Unterschied, dass ich mich seit über 40 Jahren beruflich und methodisch fundiert mit diesem Tanz beschäftige. Da darf man wohl erwarten, dass ich zumindest über eine gewisse Grund-Expertise verfüge – im Gegensatz zu einem Blogger in Pörnbach, der seine Meinung eher tänzerisch als argumentativ „improvisiert“.

Gedanken über Tango (Unterricht) | 9. Teil

Teil 9: Boleos, Ganchos, Llevadas – braucht man das eigentlich?
Über den Spaß an der Bewegung…

Vor einiger Zeit gab es hier auf dem Blog eine spannende Diskussion mit einem Kollegen über Enrosques, über Eitelkeiten im Tango – oder einfach nur den puren Spaß an der Bewegung. Das hat mich angeregt, einmal grundsätzlich über „Figuren“ im Unterricht, im Tanz einer Milonga und auf der Bühne nachzudenken.

Nichts scheint für Tango-Lernende so verlockend zu sein wie genau das: Figuren. Das Spiel mit den Beinen, mit dem eigenen Körper und dem des Partners oder der Partnerin. Kaum jemand, der sich dabei nicht über die Komplexität und Kreativität mancher Tänzer:innen wundert – und sich insgeheim fragt: Woher kommen diese Ideen? Wie schaffen es manche, ihren ganz eigenen Stil mit scheinbar müheloser Eleganz zu prägen?

Und noch eine provokante Beobachtung: Warum entstehen die meisten dieser Figuren in Buenos Aires – und kaum in Europa oder anderswo? Rein subjektiv – aber doch aus 40 Jahren Tango-Erfahrung gesprochen – habe ich hier in Europa bislang keine einzige wirklich neu entwickelte Figur gesehen. Alles, was ich von einheimischen Tanzpaaren erlebe, scheint eher Reproduktion als Innovation zu sein.

Gedanken über Tango Unterricht | 8. Teil

Teil 8: Drehungen – und warum sie leider so selten getanzt werden Warum sieht man auf vollen Tango-Pisten nur selten Drehungen? Wahrscheinlich liegt es an ihrer Komplexität. Stattdessen beobachte ich immer wieder, wie Tänzer sich auf engstem Raum mit ständigen rebotes und kleinen Wiegeschritten behelfen – oft völlig losgelöst von der Melodie der Musik. Vielleicht geschieht das auch, weil man die geschlossene […]

Gedanken über Tango Unterricht | 7. Teil

Teil 7: Das gekreuzte Schrittsystem – el sistema cruzado
Ein sehr komplexes Thema beschreibe ich in diesem Beitrag. Es gibt kaum Bewegungsabläufe, die schriftlich so schwer zu formulieren sind wie z.B. ‚alteraciones‘ oder Richtungs- und Bezugssysteme im gekreuzten Schrittsystem. Deshalb nimmt dieses Thema hier auch so viel Raum ein, weil ich selbst fast ausschließlich in diesem System tanze – aus vielerlei Gründen […]

Gedanken über Tango Unterricht | 6.Teil

Teil 6: Figuren, Sequenzen und die Improvisation
Was braucht man auf einer gefüllten Tanzpiste, um von Beginn an, also als Tango-Anfänger, improvisieren zu können?

Im Tango Rioplatense sind Figuren weit mehr als bloße Schrittfolgen – sie sind Werkzeuge der Kommunikation, der Musikalität und der Orientierung. Auf der Tanzfläche einer Milonga helfen sie, sich im Raum zu bewegen, mit anderen Paaren zu koexistieren und die Musik im Moment zu interpretieren. Ganz anders auf der Bühne: Im Tango Escenario werden Figuren choreografiert, dramatisiert und stilisiert – sie dienen nicht dem sozialen Miteinander, sondern der visuellen Wirkung, der Spannung und dem erzählerischen Ausdruck.

Doch auch auf der Tanzfläche entstehen oft kleine Sequenzen: vertraute Kombinationen, die aus dem Repertoire abrufbar sind und dennoch variabel bleiben. In diesem Beitrag geht es darum, wie Figuren im Tango funktionieren und wie sich aus ihnen sowohl strukturierte Abläufe als auch improvisierte Momente entwickeln können.

Gedanken über Tango Unterricht | 5. Teil

Teil 5: Die ‚base‘ oder ‚paso basico‘ im parallelen Schrittsystem 

In diesem Kapitel möchte ich über die „base“ schreiben, weil ich von Kommentatoren darauf angesprochen wurde und ich dieses leidige Thema mal in Bezug zum Tango Unterricht beleuchten möchte. 

Ich bezieh mich dabei auf Gespräche und Unterricht bei der Generation der 50-60er Jahre wie Edurado Arquimbau, Antonio Todaro und Pepito Avellaneda, die diesen als Grundstock der Tango Ausbildung betrachteten und diesen „paso basico“ auch tanzten. 

Gedanken über Tangounterricht | 4. Teil

Teil 4: Das Gehen – Fortbewegung oder musikalischer Dialog?
Es gibt, glaube ich, nichts, was mich beim Tango lernen – und unterrichten – so sehr beschäftigt hat wie das „Gehen“.
Soll doch die Grundbewegung beim Tangotanzen aus dem scheinbar Einfachsten bestehen.
Einfach? Nein. Denn wenn man den Sinn des „Gehens“ nicht versteht, wird daraus genau das, was man auf deutschen Tango-Pisten leider allzu oft beobachten kann: langweiliges Herumlatschen – ohne jeglichen tänzerischen Esprit.
Und das liegt wohl an der Deutung des Wortes „Gehen“.
Ich wage in diesem Blogartikel eine kleine Analyse. Mancher Leser mag sich fragen, ob einige Punkte nicht zu banal und selbstverständlich erscheinen. Sind sie aber nicht!

Gedanken über Tango Unterricht | 3. Teil

Teil 3: Über Achsen im Tango, insbesondere im ‚ocho‘

Seitdem ich Tango tanze, habe ich bei vielen Tangotänzer:innen beim Wort „Achse“ viele seltsame Vorstellungen darüber herausgehört. Zum Beispiel „Ich habe meine Achse verloren.“ Wobei wohl einfach nur das verlorene Gleichgewicht gemeint war.
Oft wird nur von der Achse – wie „von einer Achse“ – gesprochen, dabei ist vielen nicht bewusst, welche Achse bei der jeweiligen Bewegung relevant ist.
Richtig gelesen:
Es gibt mehrere Achsen, die für uns Tänzer:innen relevant sind. Grund genug, das Thema einmal differenziert und verständlich aufzubereiten.

Epilog Drama Riedl: Vom Breitensport zum Breitmaul – wie man sich aus Altpapier eine Kritikerkarriere bastelt

Gerhard Riedl zitiert sich selbst, nennt sein Buch Beweis und wundert sich, dass keiner mehr diskutieren will – vielleicht, weil er denkt, wir hätten ihn vergessen. Keine Sorge, Gerhard: Haben wir nicht. Tun wir ihm den Gefallen, noch einmal über sein Stöckchen zuspringen. In seinem letzten Artikel setzt Gerhard Riedl nochmal an. Keine Spur eines Versuches, seine Expertise als Dauerkritiker zu belegen. Stattdessen […]

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