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1. Kapitel | Der Dunning-Kruger-Riedl-Effekt – ein Drama in 5 Kapiteln

1. Kapitel | Der Dunning-Kruger-Riedl-Effekt – ein Drama in 5 Kapiteln

Eine Fallstudie zur beratungsresistenten Selbstüberschätzung

Man begegnet ihnen immer wieder: Menschen, die sich für überdurchschnittlich kompetent halten – als Autofahrer, als Hobbymusiker, als Schachspieler oder auch als Tango-Tänzer:in. Oder, noch gefährlicher: als selbsternannte Kritiker. Genau darum geht es hier – und deshalb trägt dieser Text bewusst die erweiterte Bezeichnung „Dunning-Kruger-Riedl-Effekt“. Denn niemand verkörpert diese kognitive Verzerrung in der Tango-Szene so konsequent und unbeirrbar wie Gerhard Riedl.

Ich habe in über 40 Jahren Tango viele gesehen, die sich selbst gnadenlos überschätzen. Auch ich war sicher nicht immun dagegen. Der Unterschied? Reflexion. Die Fähigkeit, sich selbst zu hinterfragen. Wer die nicht mitbringt, landet irgendwann im Riedl-Modus: rechthaberisch, beratungsresistent, selbstverliebt.
Um es vorweg zu sagen: Das Motiv meiner langjährigen Schreiberei auf seinem Blog ist nicht Abneigung gegen seine Person – mich nervt einfach seine selbstherrliche Rechthaberei.

Was ist der Dunning-Kruger-Effekt?

Kurz gesagt: Je weniger jemand kann, desto weniger merkt er es. Menschen mit wenig Kompetenz überschätzen sich systematisch, weil ihnen die Fähigkeiten fehlen, ihre Inkompetenz überhaupt zu erkennen. Dunning und Kruger haben das wissenschaftlich untersucht – beim Autofahren, Schachspielen oder in Textverständnis-Tests. Und sie kamen zu dem klaren Schluss:

„Wenn man inkompetent ist, kann man nicht wissen, dass man inkompetent ist.“

Diese Unfähigkeit zur Selbsteinschätzung macht den Dunning-Kruger-Effekt so tückisch. Wer wenig weiß, hält sich oft für einen Experten. Und wenn diese Person auch noch schreibt, bloggt und lautstark urteilt, wird’s gefährlich – für Leser:innen, Schüler:innen und die Szene insgesamt.

Jeder ist mal davon betroffen – aber nicht jeder bleibt darin stecken

Natürlich überschätzt sich jeder mal. Das ist menschlich. Aber: Wer da stecken bleibt, wer sich einmauert in seiner vermeintlichen Kompetenz, entwickelt eine toxische Mischung aus Rechthaberei und Besserwisserei. Und genau hier kommt Gerhard Riedl ins Spiel.

Der Namensgeber des Riedl-Effekts

Gerhard Riedl – Ex-Lehrer, Tangoblogger, Hobby-Kritiker – ist kein unbeschriebenes Blatt. Unter „Gerhards Tango Report“ veröffentlicht er regelmäßig Beiträge, die zwischen bissig und boshaft schwanken. Manche loben seine sprachliche Schärfe, andere werfen ihm gezielte Demontage und verbale Brandstiftung vor. Ich gehöre zu letzterer Gruppe – aus gutem Grund.

Es geht hier nicht um eine persönliche Fehde. Ich nehme kein Blatt vor den Mund, wenn jemand mit minimalem tänzerischen Können maximale Urteile über andere fällt – und das auch noch mit dem Brustton des selbsternannten Experten. Gerhard Riedl steht beispielhaft für eine Haltung, die nichts mit konstruktiver Kritik zu tun hat, sondern mit Eitelkeit, Selbstüberschätzung und der Unfähigkeit, das eigene begrenzte Niveau zu erkennen.

Zwischen Tastatur und Tanzfläche klafft eine Lücke

Riedl ist der Prototyp des „Tastaturtänzers“. Wer ihn live erlebt, sieht einen durchschnittlichen Tänzer, der auf der Tanzfläche kaum auffällt – außer durch Nervosität, Rumpelstilzchen-Energie und technische Unsicherheit. Nichts daran erinnert an das große theoretische Wissen, das er in seinen Beiträgen vorgibt. Sein Ruf als Kritiker basiert nicht auf tänzerischer Brillanz, sondern auf Polemik – gut formuliert, schlecht begründet.

Sein Einfluss speist sich aus Lautstärke, nicht aus Leistung. Was ihn wirklich gefährlich macht: Er hat eine kleine, aber treue Fangemeinde, die seine Meinungen für Fakten hält. Und das ist der Moment, in dem der Dunning-Kruger-Effekt eine Bühne bekommt.

Der Auslöser: Ein Artikel, ein Angebot, ein Rückzug

Sein Artikel „FAKTENCHECK: TANGO WELTMEISTER“ (Link: milongafuehrer.blogspot.com) war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Auf den ersten Blick sachlich, analytisch, recherchiert. Doch der Anlass: eine Einladung an Riedl, kostenlos mit seiner Frau an einer Stunde bei einem der besten Tangopaare teilzunehmen. Eine Einladung, die er – natürlich – ablehnte.

Stattdessen konterte er mit dem Artikel. Der „Faktencheck“ war keine neutrale Analyse, sondern eine Reaktion aus Gekränktheit und Verteidigung. Unser Ziel war simpel: Wir wollten sehen, ob hinter dem großen Gerede auch praktische Substanz steckt. Spoiler: Er traute sich nicht.

Kritik ohne Kompetenz ist Pose

Wer Kritik übt, sollte wissen, worüber er spricht. Ein Beispiel aus dem Artikel:

„Technisch ziemlich ausgefeilt… aber kühl… keine Improvisation… keine emotionale Bindung… kein Spaß…“

Solche Aussagen offenbaren mehr über den Kritiker als über das Paar:

  • Improvisation? Wer Tango tanzt, weiß: Hochklassige Paare improvisieren oft – nur sieht man’s ihnen nicht an. Das ist das Ziel.
  • Emotionale Bindung? Die beiden sind seit Jahren verheiratet – mehr Verbindung geht kaum.
  • Gefühl, Spaß, Leidenschaft? Ein Auftritt ist kein Kindergeburtstag. Hochkonzentrierte Tänzer:innen grinsen nicht zwanghaft in die Kamera, wenn sie melancholische Stücke interpretieren.

Derartige Kritik zeigt: Wer so urteilt, hat wenig verstanden – weder vom Tango noch von Bühnenperformance. Und genau da liegt der Kern des Problems.

Halbverstandenes Halbwissen als Dogma

Riedl steht nicht allein. Die Tango-Szene ist voll von Menschen, die nach zwei Wochen Buenos Aires oder 50 Milongas meinen, sie hätten das Wesen des Tangos verstanden. Es wird mit Begriffen hantiert, mit Klischees um sich geworfen, mit YouTube-Wissen geprahlt. Der Unterschied: Die meisten halten irgendwann inne und lernen weiter. Riedl nicht. Er hat aufgehört, dazuzulernen – und das merkt man.

Seine Artikel sind keine differenzierten Analysen, sondern Rechthabereien mit intellektuellem Anstrich. Wer anderer Meinung ist, wird wahlweise ignoriert, niedergeschrieben oder als ahnungslos abgewertet. Kritik an seiner Kritik? Zwecklos. Dialog? Fehlanzeige.

Warum das gefährlich ist

Riedl ist kein Einzelfall – aber er ist ein besonders lautstarker Fall. Und genau das macht ihn zum Problem. Denn mit seinem Auftreten vermittelt er anderen, dass man sich nicht weiterentwickeln muss. Dass Meinung Expertise ersetzt. Dass Arroganz gleichbedeutend mit Autorität ist.

Tango ist ein dialogischer Tanz – im Körper, in der Kommunikation, in der Szene. Wer sich dem verweigert, wer sich über andere stellt, ohne dafür die Basis zu haben, zerstört diesen Dialog.

Fazit: Der Dunning-Kruger-Riedl-Effekt

Wir alle überschätzen uns mal. Das ist menschlich. Aber wer daraus ein Prinzip macht, wer seine Ignoranz zur Haltung erhebt und seine Meinung zur Wahrheit erklärt, der verkörpert mehr als nur einen Effekt – er wird zur Warnung.

Der Riedl-Effekt steht für:
Kritik ohne Kompetenz, Rechthaberei ohne Relevanz, Lautstärke ohne Leistung.
Ein Mahnmal der beratungsresistenten Selbstüberschätzung.

Und genau deshalb:
Reden kann jeder. Wer wirklich etwas zu sagen hat, sollte es auch zeigen können – auf der Tanzfläche, nicht nur auf dem Bildschirm.

6 thoughts on “1. Kapitel | Der Dunning-Kruger-Riedl-Effekt – ein Drama in 5 Kapiteln

    • Author gravatar

      Danke Klaus,
      Du hast es perfekt auf den Punkt gebracht. Besser kann man ihn nicht analysieren. Das sieht man auch daran, dass er sich nur mit seinen Ad Hominem-, bzw Ad Syntax-Angriffen zu wehren weiss (ja, Herr Oberlehrer, ich hätte Syntax richtig deklinieren müssen- Latein ist mir aber s* egal, weil tot).
      Ich denke, durch Euren freundlichen Briefwechsel, ist jetzt allen klar geworden, dass Riedl keine Ahnung hat von was er da eigentlich schreibt. Das hat er mit der Ablehnung des Tangokurses fundamental zum Ausdruck gebracht.
      Vielleicht erscheint ja noch eine Beurteilung des entgangenen Unterrichts, basierend auf youtube- Eindrücken.
      LG
      Christian
      PS. Hiermit widerspreche ich der Korrektur meiner Rechtschreibung zum zwecke der Ad Hominem Herabwürdigung durch einen Oberlehrer aus dem bayrischen Hinterland. Er lasse sich etwas besseres einfallen.

      • Author gravatar

        Lieber Christian, auf diesem Blog wird niemand wegen falschen Deklinierens des Wortes „Syntax“ korrigiert.
        Es geht nicht unbedingt darum, ob Riedl an einem Unterricht teilnimmt, sondern dass er sich mit seinen Tanzkenntnissen einer öffentlichen Diskussion über seine Kompetenz stellt. Für eine öffentliche, fachliche Kritik an einem Top-Tanzpaar, so wie er sie geschrieben hat, braucht man Expertise und kein Halbwissen. (Bei einer privaten Kritik) natürlich nicht. Aber auch jeder Musik-oder Kunstkritiker, der öffentlich schreibt, braucht sie, – das wird schon erwartet.

    • Author gravatar

      Da beweihräuchern sich aber zwei mal wieder selbst

    • Author gravatar

      Guter Start! Und weiter gutes Gelingen!

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