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Gerhard Riedls „Standpunkte“ – eine kritische Einordnung

Gerhard Riedls „Standpunkte“ – eine kritische Einordnung

Gerhard Riedl hat nach langem Zögern seine Blog-Standpunkte geliefert, auf denen er seine – Satire genannten – Ansichten mal in einem Paket darstellt.
https://milongafuehrer.blogspot.com/2025/05/meine-standpunkte-liste.html Da er sie selbst als „bizarre Ansichten“ bezeichnet, versucht er wohl eventueller Kritik den Schwung zu nehmen. Aber was sind denn dann Standpunkte? Beliebige Meinungen, die man je nach Gusto austauschen kann oder seine wirklichen Standpunkte, an dem man ihn messen und beim Wort nehmen kann? Aber wahrscheinlich will er selbst das nicht.  

Nach langer Erfahrung…

…im Umgang mit Gerhard Riedl ist klar: Ein sachlicher Diskurs mit ihm ist nicht möglich. Wer grundlegende Widerlegungen ignoriert, sich argumentativer Kritik verweigert und seine Sicht der Dinge immer wieder in gleicher, oft verzerrter Weise präsentiert, zeigt kein Interesse an Erkenntnisgewinn – sondern an Selbstbestätigung. Das, was mir viele Mitmenschen geraten haben, habe ich nun leider erkennen müssen. Es hat zu lange gedauert.
Wir haben diese Eigenschaft der Verbohrtheit schon in der Zeit der Corona-Demos bei Querdenkern erlebt. Und keine Beschreibung passt auf Riedl besser als „Tango-Querdenker“.
„Querdenker“ kann verschiedene Bedeutungen haben. Ursprünglich bezeichnet es Personen, die unkonventionell oder anders denken, oft im Sinne von Kreativität und Innovation. Seit der Corona-Pandemie wird der Begriff jedoch auch für Personen verwendet, die gegen Regeln protestieren, oft unter Bezugnahme auf falsche oder vereinfachte Informationen. Ich meine bei Riedl Letzteres. Er wahrscheinlich das Erste.

Mal überspitzt: War Trump auch ein Satiriker, als er sich über Menschen lustig machte, die sich impfen ließen, und ihnen empfahl, stattdessen Desinfektionsmittel zu trinken?

Querdenker glauben auch an Verschwörungen, an geheime Eliten, an Bestimmungen, die einem die „Freiheit“ zerstören wollen, die einem eine bestimmte Kultur (schlechte Musik und Codigos) aufdrücken wollen. Sie versuchen, ihre Thesen mit den absurdesten „Scheinargumenten“ (Argumente kann ich sie nicht nennen) zu begründen. Auch mit bisher erfolgreichen Konzepten, die ja schon Realität sind, finden sie sich nicht ab: „Ja, aber…“ Realitätsverweigerung, Verbohrtheit und Ausweichmanöver, wenn man widerlegt wird – auch wenn die Widerlegung direkt vor einem zu sehen ist.

Als während der Corona-Zeit immer mehr Menschen in die Querdenker-Szene drifteten, fragten wir uns erstaunt, wie viele wohl noch folgen würden. Wir hatten ihre Zahl unterschätzt – genauso wie wir unterschätzen, wie viele in der Tangoszene ähnlich denken wie Riedl.

Er mag sich durch Zustimmung bestätigt fühlen, doch seine Haltung finden wir nicht nur in Kommentaren, sondern auffällig oft in bestimmten Bereichen der Neo- und Non-Tango-Szene wieder. Dort begegnet uns nicht unbedingt dieselbe Penetranz in der Formulierung von Tango-Thesen – aber durchaus ein ähnliches Muster: die Szene zu spalten, statt sie zu verbinden.

Nonkonformität, Freigeist, Freestyle – das sind Begriffe, die dort positiv besetzt sind, aber auch als Abgrenzung dienen.

Auf der anderen Seite stehen die Vertreter der „Tango-Klassik-Talibans“, wie sie gelegentlich genannt werden. Auch hier dominiert der Glaube, auf der einzig richtigen Seite zu stehen. Wie bei Impfgegnern und Impfbefürwortern prallen zwei Überzeugungssysteme aufeinander, doch ein echter, sachlich geführter Diskurs bleibt aus.

Begriffe wie „Tanzbarkeit“ werden verwendet, aber selten fundiert analysiert. 
Einen interessanten Artikel darüber findet Ihr – allerdings in englisch – bei der Bloggerin VIO – hier der Link…

Doch zurück zu Gerhard Riedl…

Typische Muster:

  • Überhöhtes Selbstbild: Er inszeniert sich als moralische Instanz, während er andere – insbesondere kritische weibliche Stimmen – abwertet.
  • Gaslighting-Taktiken: Zweifel an der Authentizität von Personen wie Sonja Rethel dienen der Untergrabung von Glaubwürdigkeit.
  • Bedürfnis nach Bestätigung: Kritik empfindet er als Angriff, dem er oft durch Opferinszenierung begegnet.

Diese Muster lassen sich seit Jahren in seinen Texten beobachten – und sie unterlaufen jeden ernsthaften Diskurs.

Die sogenannten „Standpunkte“

Ein Beispiel seiner Standpunkte nennt Riedl auch „Tango-Rangordnungs-Gedudel“, was immer er damit auch meint:

„Glücklicherweise ist es in unserer Gesellschaft heute kein Problem mehr, Friedrich Merz oder sogar den Papst zu veralbern. Im Tango warne ich dagegen dringend davor, es mit Gustavo Naveira oder Chicho Frúmboli zu versuchen. Die Gefahr ist groß, dann als ‚Abweichler‘ oder gar ‚Verräter‘ gebrandmarkt zu werden. Oder zumindest attestiert zu bekommen, vom Tango keine Ahnung zu haben.“ 

  • Bewunderung für Leute, die wirklich etwas können, ist keine Rangordnungsunterwerfung. Wenn er das so sieht, sollte er aufpassen, etwas zu loben oder zu bewundern.
  • Setzt die Einordnung oder die Bewertung einer Leistung auch ein gewisses Maß an Expertise voraus. Sonst ist’s nur eine Meinung. Das Thema hatten wir doch schon im Beitrag „https://www.tangocompas.co/tango-bewerten-oder-abwerten/“ im Kapitel „Bewertung braucht Erfahrung – und Offenheit“.
  • Niemand wird für die Veralberung von Chicho & Gustavo geahndet. Aber typische „Querdenker-Allüre“: „Man darf ja nichts mehr sagen.“ Darf man schon, aber bitte nicht die Widerlegung als Meinungsdiktatur verurteilen.

Riedl behauptet, er schreibe für „einfache Leute“, die den heutigen Tango konsumieren. Doch wo spricht er wirklich über deren Perspektiven? Stattdessen zerlegt er Blogbeiträge, Facebook-Kommentare und Werbetexte – stets mit der Haltung, allein zu wissen, wie Tango zu sein habe.

Beispiele für weitere Standpunkte:

    • Seine Videos zur „Musikalität“ bedienen eher persönliche Eitelkeit als Lernbedürfnisse.
    • Grammatik- und Ausdruckskritik gelten ihm als Belege für inhaltliche Überlegenheit – aber sprechen nicht für die „einfachen Leute“.
    • Seine pauschalen Urteile über traditionelle Tangomusik oder Tanzschulen („Abzocke“) entbehren jeder differenzierten Analyse.

Zentrale Fragen bleiben unbeantwortet:

    • Woher bezieht Riedl seine Legitimation, für „einfache Leute“ zu sprechen? PS: […]„Kurz gefragt: Wie kommt der heute übliche Tango bei den „einfachen Leuten“ (die ihn ja einst erfunden haben) an? Darüber werde ich auch weiterhin schreiben.“ […] (nachdem Riedl geschrieben hatte, er hätte diesen Satz nie geschrieben, hier die Quelle: https://milongafuehrer.blogspot.com/2025/05/ansichten-eines-kritiker-clowns.html )
    • Was qualifiziert ihn, wenn seine Perspektiven vor allem auf persönlichem Missmut und Abgrenzung beruhen?
    • Ist er selbst Teil dieser Zielgruppe – oder eher ein klassischer Vertreter des akademischen Bildungsbürgertums, der meint, für andere sprechen zu müssen?
    • Beispiel: Es war in der Geschichte sehr häufig zu beobachten, dass sich ausgerechnet wohlhabende Intellektuelle berufen fühlten, sich für die Belange der Arbeiter einsetzen zu müssen: Che Guevara ist in Bolivien dabei gescheitert, weil diese Campesinos gar keine Lust auf eine Revolution hatten und ihn schließlich verrieten.

Wer sich permanent selbst widerspricht, Kritik verweigert und sich als Opfer einer „Tango-Elite“ stilisiert, hat keine belastbaren Standpunkte – sondern ein narratives Selbstbild. Riedls Texte sind keine Analyse, sondern Selbstvergewisserung. Eine sachliche Auseinandersetzung ist damit nicht möglich – und auch nicht mehr notwendig.

Meine Fragen:

    • Woher bezieht Gerhard Riedl eigentlich die Rechtfertigung, mit seinen persönlichen Ansichten eine Hilfe für „einfache Tango-Leute“ sein zu können?

    • Ist das, was er behauptet, denn wirklich belegt?
    • Zum Beispiel, dass traditionelle Tangomusik schrammeliger Schrott, dass Di Sarli bräsig sein soll –
    • sind das belegbare Fakten oder bloß seine Meinung?
    • Wenn es nur seine Meinung ist, warum wiederholt er sie wie Litaneien? Will er sie bestätigt haben?
    • Gibt es in der hiesigen Tango-Szene in Deutschland denn überhaupt „einfache Leute“, also Arbeiter, wie die, die damals den Tango erfunden haben? Ist Riedl selbst einer von denen? Denn immerhin hat er ein abgeschlossenes Studium und war beamtet mit großzügigem Salär.
    • Und zu guter Letzt: Dass Tangoschulen Abzocker sein sollen und dass man eigentlich keine Tangoschulen brauche?

Dazu meine Erfahrung zur letzten Frage:
Es ist sogar das Gegenteil der Fall. Tango-Schüler glauben oft, den Tango kaufen zu können, und sind nur in Ausnahmen bereit, mal selbstständig zu üben. Ich wünschte mir sogar, dass Schüler selbstständiger und kritischer bei der Auswahl ihrer Tanzschule wären. Ich selbst bilde für die Tango-Szene, für die öffentliche Tanzpiste aus – und nicht, um sie möglichst lange an mich zu binden.
Ich persönlich erstattete Sozialhilfeempfängern (die es aber in meinen Kursen so gut wie gar nicht gibt) und Studenten einen Teil der Kursgebühren. Und das tun viele andere Tanzschulen auch.

Der Tango hätte sich nie in Deutschland so erfolgreich ohne Tangoschulen verbreiten können, weil er nicht zu unserer Kultur gehört – schon gar nicht in autarken Hobbytreffpunkten. In Deutschland, durch die Komplexität des Tangos, sind Tanzschulen der normale Anlaufpunkt für Lernende.
Es gibt aber einfachere Tänze, für die man keine Tangoschulen braucht. Modetänze wie Lambada zum Beispiel.
Also muss ich ihm hier ganz klar widersprechen. WIDERLEGT!
Weil die Realität es beweist und eine Alternative nicht existent ist. Er kann es deshalb nicht belegen.
Weil er mit dieser Behauptung geschäftsschädigend auftritt, halte ich diese nicht nur für eine harmlose Meinung.

Das betrifft auch andere kommerzielle Tango-Angebote wie Encuentros, Milongas, Tango-Reisen u. a.:

Warum stellt er eine Vergütung für gute Arbeit in Frage? Ist es vielleicht das alt-deutsche „Gebot“, dass man sich das Geld nur mit Schweiß und Mühen verdienen darf?
Es gibt sicherlich gute ehrenamtliche Leute, aber man sollte sich nicht darauf verlassen, dass da immer die besten Ergebnisse herauskommen. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass es auch um Kostenvergütung wie Miete, Telefonkosten und andere Dinge geht. Und gute Dienstleistung ist ihr Geld wert.

Aber wenn doch Herr Riedl so geschichtsversessen bezüglich kostenlosem Unterricht ist: Was glaubt er denn, wie die „einfachen Damen“ während der vorletzten Jahrhundertwende in Buenos Aires überlebt haben?
Antwort: Als Miettänzerinnen oder auch als Prostituierte, mit Blechmarken bezahlt, die sie an ihre Luden weitergeben mussten: „dame la lata“ – „gib mir das Blech“. (Ein Tango-Text)
Dort mussten einfache Leute für Berührungen mit einer Frau bezahlen!
Ja, ja, Herr Riedl, die gute alte unkommerzielle Tango-Zeit der einfachen Leute. Hahaha!

Aber stellen wir doch hier mal der Allgemeinheit die Frage:

Hätte jemand von Euch Tänzer:innen eine „Selbstlerngruppe“, ohne geschultes Personal, für Tango gesucht, gefunden und besucht?
Wenn man gut geschult werden möchte, sucht man sich doch einen guten Lehrer, oder etwa nicht?
(Eine etwas suggestive Frage, ich weiß.)

Letzter Punkt: Ist Riedls Blog teilweise satirisch?

Ich habe mich schwergetan, weil ich nach genauer Prüfung auch recht satirische Punkte entdeckt habe – die witzig und schriftlich brillant formuliert sind.
Aber der größte Teil seiner Blogartikel – über die letzten zwei Jahre verteilt – ist für mich schwerlich als Satire zu bezeichnen, sondern eher als Häme.

Hier die Begründung: 

Satire oder Häme – worin liegt der Unterschied?

Riedl selbst bezeichnet viele seiner Texte als satirisch – und in einigen Passagen gelingt ihm tatsächlich eine scharfe, pointierte Kritik an dogmatischen Strukturen innerhalb der Tangoszene. Wenn er etwa die starre Anwendung von Codigos oder den moralischen Dünkel mancher Szeneakteure aufs Korn nimmt, trifft er einen wahren satirischen Nerv. Diese Texte zeigen, dass er das satirische Handwerk durchaus beherrscht.

Doch oft kippt diese Haltung in etwas anderes: persönliche Häme. Statt Strukturen oder Dynamiken kritisch zu durchleuchten, wendet sich seine Ironie gezielt gegen Einzelpersonen – bevorzugt gegen jene, die ihm widersprechen. Das betrifft sowohl Männer als auch Frauen. Allerdings lässt sich eine auffällige Spannung beobachten: Während Riedl sich öffentlich als jemand inszeniert, der Frauen schützt oder unterstützt, zeigen andere seiner Texte – etwa in seinem Buch – eine ganz andere Haltung. Dort finden sich abfällige Beschreibungen von Frauen, die sich auffällig kleiden, oder herablassende Kommentare zu weiblichem Verhalten auf Tanzveranstaltungen.

Diese Doppeldeutigkeit entlarvt ein Muster: Nach außen der verständige Beobachter, der sich für „einfache Leute“ einsetzt – doch darunter oft ein Tonfall, der subtil abwertet, belehrt und spöttelt. Es ist keine offene Misogynie, aber ein klassisches Beispiel für ambivalente Herablassung: Das Verhalten widersprechender Frauen wird mit auffälliger Schärfe kommentiert, sogar ihr Geschlecht infrage gestellt – oft durch persönliche Spitzen, nicht durch sachliche Auseinandersetzung.

So verliert der satirische Anspruch an Glaubwürdigkeit. Denn Satire entlarvt Strukturen, Beispiel Loriot: Er hat typische menschliche Verhaltensweisen so überspitzt, dass sich einfache Leute darin wiedererkennen konnten und sogar über sich selbst lachen konnten, und seine Satiren behandelten meistens Politiker – Häme trifft hingegen bestimmte Personen. Und wenn Kritik immer wieder als „unsachlich“ oder „bösartig“ zurückgewiesen wird, während gleichzeitig das eigene Narrativ kultiviert wird, gerät auch die ironisch gebrochene Haltung zur bloßen Verteidigungsstrategie. Nicht Aufklärung, sondern Selbstschutz.

Fazit:

Gerhard Riedl nennt vieles in seinem Blog „Standpunkte“, doch bei näherer Betrachtung sind es häufig persönliche Meinungen, die mit rhetorischer Eleganz, aber ohne argumentative Substanz wiederholt werden. Seine Kritik wirkt oft weniger wie ein Beitrag zum Diskurs, sondern wie der Versuch, die eigene Sichtweise zu festigen und gegensätzliche Stimmen zu diskreditieren – mitunter unter dem Deckmantel der Satire.

Zwar gelingt ihm punktuell eine treffende Beobachtung szenetypischer Widersprüche, doch insgesamt überwiegen Spott, Abwertung und Wiederholung. Wer den Anspruch erhebt, für „einfache Leute“ zu sprechen, sollte mehr zuhören als belehren – und sich fragen lassen, ob sein Ton wirklich hilfreich oder nur selbstbestätigend ist.

Nach dieser Analyse bleibt wenig übrig, was einer echten Widerlegung bedarf – denn das Fundament ist zu dünn. Riedls Texte brauchen keine Gegenrede mehr. Sie sprechen längst für sich.

Herr Riedl, um Ihnen in einer von Ihnen üblich gewordenen Verunglimpfung zuvorzukommen: Ich habe diesen Text komplett ohne KI formuliert, allein schon deshalb, weil mein Abo am Freitagabend abgelaufen war. Ich hätte es noch eingeschränkt benutzen können, aber hab’s dann nicht mehr versucht. Also nicht wieder ablenken, nä? 

PS:

Übrigens, noch eine Ergänzung: die Postskriptum-Liste – eine nachgereichte Widerlegung seiner „Standpunkte“, oder, ich sage es mal deutlich: seiner „Schwachsinns-Meinungs-Liste“, die ich leider vergessen hatte.


Tango-Rangordnungs-Gedudel?
Habe ich oben schon WIDERLEGT!


Rücksturz ins Ghetto der historischen Musik?
Umgekehrt! Seine eigenen Playlisten sind regelrechte Tango-Ghetto-Musiklisten. In 90 % der Tangoszene wird traditionelle Musik aus der Epoca de Oro aufgelegt. Der Tango-Geisterfahrer Riedl fragt sich offenbar: „Warum fahren die alle in die falsche Richtung?“
WIDERLEGT!


Tanzen ist eher unwichtig?
Am Tisch sitzen gehört in einer Milonga einfach dazu. Wenn sich alle Gäste gleichzeitig auf der Tanzfläche stapeln würden und ununterbrochen tanzten, wäre nach zwei Stunden Schluss. Wer tanzen geht, möchte auch Menschen treffen – sonst könnte man ja gleich zu Hause bleiben.
Riedl sitzt nach eigenen Angaben selbst oft frustriert am Tisch. Will er nur gesehen werden?
WIDERLEGT!


Geschäftsmodell Tangounterricht?
Auch das habe ich oben unter „Meine Fragen“ bereits aufgeklärt. Seine These, man solle Tango möglichst ohne Lehrer lernen, ist realitätsfern. Es ist sogar das Gegenteil der Fall: Viele Schüler glauben, Tango „kaufen“ zu können – und sind nur selten bereit, selbstständig zu üben.
Riedls Theorie beruht ausschließlich auf persönlichem Frust oder Einzelbeobachtungen – beweisen konnte er sie nie.
WIDERLEGT!


Ohne Regeln kein Tango?
Riedl behauptet: „Auflösung der Umarmung und andere Symptome von Lebensfreude sind untersagt.“
Schlichtweg falsch! Natürlich darf man die Umarmung mal lösen – und selbstverständlich tanzen die Menschen aus Lebensfreude. Höchstens, wenn jemand so „rumpelstilzchenhaft durch andere Paare wieselt“ wie Riedl selbst, wird man ihn mal an die Seite nehmen.
In manchen Milongas hat er schlicht Eintrittsverbot. Warum wohl?
In Buenos Aires würde man ihn höflich hinauskomplimentieren. Hier in Deutschland passiert so etwas nicht. Leider.
WIDERLEGT!


Soweit, so gut – oder eben: schlecht.
Riedl schreibt zwar seine Meinung – aber sie beruhen NICHT auf überprüfbaren Fakten.
Basta!

4 thoughts on “Gerhard Riedls „Standpunkte“ – eine kritische Einordnung

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      Cassiel hat schon Recht – es ist ein wenig Arbeit, Gerhard zu ignorieren, aber dennoch die klügste Option. Er ist schon sehr geschickt im Provozieren; Talent und lange Übung. Das Ignorieren läßt sich in etwas Genußvolles übersetzen, so wie die Freude, auf etwas Ungesundes verzichten zu können. Da kommt mir gerade die Idee für eine Visualisierung, muß das bei Gelegenheit mal in einen Bildgenerator eingeben: Eine Person hält ein Stöckchen (für andere zum Drüberspringen). An Person und Stöckchen hängen ein paar große, bereits staubige Spinnennetze.

    • Author gravatar

      Also doch noch einmal zu Gerhard … (auch wenn es fast zu viel der „Ehre“ ist …)
      Er nervt gewaltig, aber das ist kein Grund, es ihm mit gleiche Münze heimzahlem zu wollen … Natürlich sind auch die Damen, die ihn zu seinen (wohl mittlerweile ehe seltenen) Milongas begleiten, ebenso tabu …

      Ich will mich da gar nicht ausnehmen. Gerhard hat auch mich provoziert. Aber für mehr als 10 Jahre „Arbeit“, sind die Früchte seines Wirkens sehr (!) überschaubar.

      Im Grunde genommen gilt für ihn genau das, was für jede(n) andere(n) Milongur@ gilt: Nicht Nachtreten! (Auch wenn seine jüngsten Attacken nur schwer auszuhalten sind. Mir kommt es ein wenig so vor, als ließe es sich auf die Fragestellung, wer hat angefangen, reduzieren.)

      Gerhard wird nicht auf irgendwelchen Encuentros sein Unwesen treiben, er wird schlicht nicht eingeladen. Wenn er so vehement gegen den Tango (wie wir ihn mögen) schreibt, dann darf er sich m.E. auch nicht wundern, wenn er bei manchen Milongas schon an der Tür scheitert. Das ist seine Entscheidung.

      Ähnlich wie für den amerikanische Präsident, ist wohl für ihn das Motiv der massiven Vergeltung zentral (er nennt es Satire, aber es geht fast immer gegen Menschen). Keine Gnade, keine Milde … Ich denke, die intensive Diskussion mit ihm, macht auch etwas mit dem eigenen Tango … also wähle ich den Tango und nicht die irren Ansichten eines Pörnbacher Lehrers i. R.

      Er will provozieren und den Diskutanten obliegt es nun, sich provozieren zu lassen, oder ihn bemitleidend zu ignorieren. Ich plädiere stark für die zweite Option.

      Seit mittlerweile 10 Jahren kann er nicht den Rückwärtsgang finden. Er meint, er hat Recht. Er hat wohl auch das Recht, auf Mitmenschen im Tango verbal einzudreschen. Und in Bayern gilt: Wer recht hat, zahlt a Mass‘ … Vielleicht kann er noch umdenken.
      Ignoriert ihn einfach! Ihr werdet ihn nicht ändern.

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      Lieber Klaus Wendel,
      habe interessiert Deine ziemlich zutreffende „Zerlegung Gerhard Riedls“ gelesen. „Tango-Querdenker“, da wäre ich nie drauf gekommen, aber trifft es auf den Punkt. Danke, für die genaue Analyse, hatte viel Spaß beim Lesen. Verstehe Deine Entscheidung, ihn sein zu lassen wie er ist, wirst ihn eh nicht ändern. Ich werd ihn in Zukunft auch ignorieren. Und Danke nochmal für Deine Unterstützung bei der Veröffentlichung meiner Antworten auf Deinem Blog, hat mir sehr gut getan.
      Mit lieben Grüßen aus Frankfurt-Höchst
      Sonja Rethel
      PS: Vielleicht schicke ich Riedl nochmal eine Postkarte mit Bild von mir, als Ausweis!

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      Gerhard Riedl versucht wieder sein Verwirrungsspiel mit Wortklaubereien und wirft mir im Kommentar seines Standpunkte-Artikels vor, dass er diesen Satz mit den „einfachen Leuten“ gar nicht auf ein Proletariat bezogen hätte, das es ja garnicht mehr geben würde. Der Satz stammt aber auch aus einem vorangegangenen Artikel, „Ansichten eines Clowns“:(https://milongafuehrer.blogspot.com/2025/05/ansichten-eines-kritiker-clowns.html)
      Er schreib: […]“Kurz gefragt: Wie kommt der heute übliche Tango bei den „einfachen Leuten“ (die ihn ja einst erfunden haben) an? Darüber werde ich auch weiterhin schreiben.“[…]
      „einfache Leute…die ihn einst erfunden haben…“ ist ja wohl ein ziemlich starker Hinweis auf ein Proletariat.
      Er meinte hingegen: […]“…die übliche Kundschaft – im Gegensatz zu den Berühmten und Schönen“. Gibt es eine Kundschaft der Reichen und Schönen, wenn er damit nicht die reiche und schöne Kundschaft meinte, warum dann der Hinweis auf die „übliche Kundschaft“? Er sollte mal seine Vorstellung einer Klassengesellschaft in der Tangoszene erklären, da gibt es Bedarf. Mich interessiert es nicht mehr.
      Und was bei einer von ihm gepriesenen ehrenamtlichen Dienstleistung herauskommen kann, belegen ja die Ergebnisse seiner „Pörnbacher Wohnzimmer-Milonga“, denn auf die tänzerischen Erungenschaften seines Tanzvideos und seine grauenvollen Playlisten kann die Allgemeinheit gern verzichten.
      Dass ich ihn für einen Verschwörungstheoretiker bei Naturwissenschaften halte, habe ich ja auch nicht geschrieben, sondern für einen „Tango-Querdenker“ wenn er über Tango schreibt.
      Des Weiteren behauptet er, den Satz, „Man darf ja nichts mehr sagen.“, nicht benutzt zu haben, zumindest nicht wörtlich, aber sinngemäß „Im Tango warne ich dagegen dringend davor, es mit Gustavo Naveira oder Chicho Frúmboli zu versuchen. Die Gefahr ist groß, dann als ‚Abweichler‘ oder gar ‚Verräter‘ gebrandmarkt zu werden.“ Das habe ich als Analogie in Bezug auf Querdenker benutzt. Gerhard Riedl tut sich doch in seinen „Satiren“ nicht so schwer mit Analogien. Also auch hier wieder der Versuch, bewusste Verwirrung zu stiften durch Korinthenkackerei. Und ich schreibe mir hier die Finger wund. So ist eben Brandolinis Gesetz: Ein „Bullshit-Satz“ benötigt einen ganzen Aufsatz um ihn zu widerlegen. Er hält mich ganz schön auf Trab.
      Und übrigens habe ich auch heraus gefunden, wie er es schaffte mich immer wieder über sein Stöckchen springen zu lassen: weil er in seinen Texten alles verdreht, und somit lügt! Meine letzten Richtigstellungen waren ein eindeutiger Beleg dafür.
      Offensichtlich kennt er seine eigenen Texte nicht, wirft mir aber vor, seine Texte nicht genau durchzulesen.
      Er windet sich wie ein Aal. Noch etwas; […] „Aber Wendel tut sich halt schwer damit, sich für fremde Texte zu interessieren. Schließlich weiß er selber eh alles besser.“ […] Und das sagt ein Besserwisser wie er, putzig!
      Aber ich finde es lustig, dass er wieder seine Leser selbst nachlesen lässt und sich dabei auch noch im Recht fühlt.
      Aber er wird natürlich wieder einen Gegenartikel schreiben, um das letzte Wort zu behalten. Ein alter Trick, um die Deutungshoheit zu bekommen. Ich nenne es Rechthaberei. Aber ich bin nicht mehr dabei, Tschüss Gerhard! Du bist es nicht wert.

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